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Dankbarer Rückblick 

auf das Wirken von HR Mag.a Herlinde Almer in der Pfarre

Pfarrer Mag. Hans Leitner

Von klein auf verwurzelt im Glauben, verbunden mit Kunst, Kirche und Glaube, verbunden mit der Pfarre Anger, hat Herlinde Almer sich mit ihren künstlerischen Fähigkeiten und Talenten in vielfacher Weise eingebracht und hat vielen Menschen, ob klein oder groß geholfen, die eigene Kreativität zu entdecken und hat vielen Menschen Zugänge zu Kunst und Kultur eröffnet. 

E s hat sich wohl gefügt, dass Herlinde nach 15 Jahren Direktorin an der BAKIP in Hartberg im Jahr 1998 in Pension ging und sie so ein neues Aufgabenfeld erkannte und annahm, so war sie von 1997 bis 2002 geschäftsführende Vorsitzende des PGRs Anger. Es waren fünf intensive Jahre, wo sie gestalterisch viel einbrachte und viel bewegte. Vor dieser Zeit und über diese Zeit hinaus hat sie sich in vielfacher Weise eingebracht, als lebendiger und kreativer Baustein der Pfarre und Kirche.
So möchte ich blitzlichtartig auf viele Bereiche hinschauen. Ich beginne mit der Regenbogengalerie im Pfarrhofbereich, ich schaue hin auf die Straßenmalereien mit vielen Kindern, auf ihr Gestalten mit Kindern und jungen Menschen, auf ihr Arbeiten mit den Kindergartenkindern und den Schülerinnen und Schülern, mit den Firmlingen, bis hin zu einer begehbaren Bibel. Ich schaue hin auf ihr Gestalten der Tafeln bei der Marktlinde, bis zuletzt das Gestalten des Seelsorgeraumlogos. Ich schaue hin auf das Gestalten der Ortsgalerie, wo sich das Pfarr- und Kulturleben widerspiegelte. Sie gestaltete das Kunsteck am Hauptplatz. Sie gestaltete mit Kindern die Brücke zum Wiesennazlkreuz, wo die von ihr gestaltete Schutzmantelmadonna immer wieder im Mai viele Kinder versammelte und viele schöne Feiern stattfanden, wo auch der jetzige Erzbischof Lackner einmal mit dabei war.
Die 300-Jahrfeier unserer Pfarrkirche war ein wunderbares Fest, wo die Kirche mit vielen Kunstwerken der Kinder beschenkt wurde. Bei der Langen Nacht der Kirchen in Anger schmückte ein bunter Teppich und ein Mandala Kirche und Kirchhof. Mit den Erstkommunionkindern gestaltete sie jedes Jahr Osterkerzen und mit deren Eltern verzierte sie kleine Kreuze. Zu den besonderen Festen im Kirchenjahr gestaltete sie jeweils die Altarkerzen. Ja und an jedem Gründonnerstag durfte ich, nach einem köstlichen Mahl im Hause Almer, die jeweils individuell gestaltete Osterkerze in Empfang nehmen und es war für mich eine große Freude, sie leuchtend in der Osternacht in das Dunkel der Kirche zu tragen und das Osterlob anzustimmen.
Eine besondere Kunstgruppe von Menschen hat sich gebildet = ANIMA ART =. Unter der Anleitung von Herlinde sind bleibende Werke entstanden. Das vielbeachtete Fastentuch, mit dazu formulierten Texten, das jeweils in der Fastenzeit beim Hochaltar steht und der Sonnengesang, der in einzelnen Tafeln den Lobpreis des Hl. Franziskus zum Inhalt hat. Die gestaltete Bildtafel beim Haupteingang der Kirche mit der Überschrift „LÖSCHT DEN GEIST NICHT AUS“ – klingt wie ein Vermächtnis an unsere Kirche. Eine Reihe von Bildstöcken wurden von ihr gestaltet und die wunderbaren Glasfenster in der Grünbründlkapelle, thematisch auch zum Sonnengesang. Diese Kapelle, zu der wohl die ganze Familie eine besondere Beziehung hat, wo schöne Feste gefeiert wurden und wo Ali wohl oft Station gemacht hat. Mit ihren vielen Bildern hat sie uns Anteil gegeben an ihrem Leben, an ihrem Glauben, an ihren Ängsten, Hoffnungen und Sehnsüchten. Und so hat sie sich 14 Tage vor ihrem unerwarteten und plötzlichen Tod von den Bildern getrennt, sie hat sie und sich losgelassen und sie hat sie uns gegeben, als kostbares Gut und als Vermächtnis.
Drei Bilder von ihr werden mich weiter begleiten – ein sakrales Bild, aus einem ganzen Zyklus genommen. Darstellend ein Kreuz mit Kelch und Hostie und zum Geben – die Mitte unseres Glaubens – Tod und Auferstehung des Herrn – Feier der Eucharistie – darin eingebettet unser Glaube an die Auferstehung – darin eingebettet ihr Glaube an die Auferstehung. Ein zweites Bild – eines ihrer vielen Baumbilder (Geschenk zu meiner Pensionierung). Sie erzählte von den alten Birnbäumen, die sich ober dem Haus befanden. Der Baum – Symbol für vieles – für den Menschen; verwurzelt im Grund, im göttlichen Grund, der starke Stamm, die Zweige und die Krone ausstreckend zum Himmel, verzweigt hin zur Umgebung, zum Mitmenschen. Einige Bilder tragen die Überschrift „BAUMPASSION“ – sie sprechen von leidender Schöpfung, vom Leid des Menschen. Und schließlich ein drittes Bild – ein Islandbild, von unserer gemeinsamen Islandreise. Ein Bild voller Energie mit sprudelnden und heißen Wasser mit Schwefeldampf. Einer der Rückblicke auf unsere Reisen in unserer Kulturgruppe, wo wir einander beschenkten und wo sie uns beschenkt hat und uns Kunst und Kultur nahegebracht hat.
Herlinde war auch ein treues Mitglied der montäglichen Bibel- und Gebetsabende. Sie hat sich intensiv eingebracht auch mit der Frage, wie es dann wohl sein wird auf der anderen Seite – wohl keine ewige Ruhe, das würde sie nicht aushalten, sondern ein Leben in Fülle, voller Farbigkeit, Licht und Freude.
Es bleibt, DANK zu sagen für ihr lebendiges Dasein in der Pfarrgemeinschaft, für ihre Energie, für ihre Kraft, für ihre unermüdlichen Ideen, die sie hatte, um die Menschen mit der Frohen Botschaft in Berührung zu bringen. Dank für die vielen Farbspuren und Lichtspuren, die sie sichtbar hinterlassen hat und DANKE für die vielen Hoffnungsspuren, die sie in die Herzen der Menschen gelegt hat. Wir feiern (feierten) mit dir dein Erntedankfest, dein Auferstehungsfest und sind fester Hoffnung, dass du jetzt Anteil hast am LEBEN IN FÜLLE bei Gott.
„Vergelt´s Gott“ für Alles. 

BuA 500

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